Ein Leitfaden für Trader zum Hedging

Erfahren Sie mehr über das Hedging im Trading, mit Strategien, Tipps und Beispielen für ein effektives Risikomanagement bei Capital.com.
Was ist Hedging?
Hedging ist eine Trading-Strategie für das Risikomanagement, bei der Positionen eröffnet werden, um potenzielle Verluste in einer bestehenden Position oder einem Portfolio auszugleichen. Es funktioniert wie eine Versicherung für Ihre Trades und reduziert das Risiko, sollte sich der Markt gegen Sie entwickeln. Zwar kann das Hedging potenzielle Verluste verringern, aber es kann auch Gewinne einschränken. Daher besteht ein Kompromiss zwischen Risiko und Ertrag.
Das Hedging kann beim Derivate-Trading, etwa bei CFDs, eingesetzt werden – wobei der Hebel sowohl die potenziellen Gewinne als auch die Verluste erhöht.
Wie funktioniert das Hedging?
Das Hedging funktioniert über alle Anlageklassen hinweg, einschließlich Forex, Indizes, Rohstoffe und Aktien. Es beinhaltet die Eröffnung neuer Trades, um das Risiko Ihrer bestehenden Positionen auszugleichen.
Wenn Sie beispielsweise eine große Long-Position auf eine Aktie halten, könnten Sie eine Short-Position auf einen anderen, negativ korrelierten Vermögenswert eröffnen, um sich vor fallenden Kursbewegungen zu schützen.
Zwar gilt das Hedging als eine nützliche Risikomanagement-Strategie, doch es bietet keinen Schutz vor Verlusten, da die Wertentwicklung in der Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellt.
Vorteile und Nachteile des Hedgings
Das Hedging bietet Vorteile wie ein effektives Risikomanagement, den Schutz des Portfolios und die Flexibilität, sich gegen ungünstige Marktbewegungen abzusichern. Es ist jedoch auch mit Nachteilen verbunden, wie höhere Kosten, ein eingeschränktes Gewinnpotenzial und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Auswahl der Vermögenswerte. All diese Faktoren sollten sorgfältig berücksichtigt werden, wenn Sie eine Hedging-Strategie in Erwägung ziehen.
Vorteile
- Hilft dabei, das Risiko zu kontrollieren und zu reduzieren, insbesondere in volatilen Märkten.
- Kann vor einer Überkonzentration in einigen wenigen Vermögenswerten schützen.
- Kann für verschiedene Märkte angewendet werden, von Aktien und Indizes bis hin zu Forex und Rohstoffen.
Nachteile
- Schränkt potenzielle Gewinne sowie Verluste ein.
- Ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, wie Gebühren oder Spreads, was die Gesamtrentabilität verringern kann.
- Garantiert keinen vollständigen Schutz – insbesondere vor größeren Marktveränderungen.
Arten des Hedgings beim Trading
Nachfolgend finden Sie einige der häufigsten Formen des Hedgings, die von Tradern verwendet werden.
Direktes Hedging
Das direkte Hedging bedeutet, dass gleichzeitig eine Long- und eine Short-Position für denselben Vermögenswert eröffnet wird. Wenn Sie zum Beispiel mit einem Aktien-CFD long positioniert sind, aber eine kurzfristige Volatilität erwarten, können Sie eine Short-Position auf denselben Vermögenswert eröffnen, um potenzielle Verluste auszugleichen. Diese Strategie ermöglicht es Tradern, sich abzusichern, ohne ihren eigentlichen Trade zu schließen.
Frühere Wertentwicklungen sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse
Spread-Hedging
Hedging-Strategien, die zwei oder mehr zusammenhängende Vermögenswerte umfassen, werden als „Spread Hedging“ bezeichnet.
Beim Spread-Hedging eröffnet ein Trader zwei oder mehr Positionen mit preislich korrelierenden oder ähnlichen Vermögenswerten. Das Ziel des Spread-Hedgings besteht darin, Gewinne aus Preisunterschieden zwischen verbundenen Vermögenswerten zu erzielen, wobei gleichzeitig die Auswirkungen von ungünstigen Marktbewegungen begrenzt werden.
Cross-Hedging von Vermögenswerten
Das Cross-Hedging von Vermögenswerten beinhaltet das Hedging durch das Eingehen von Positionen in korrelierenden Vermögenswerten. Wenn Sie zum Beispiel long auf Gold-CFDs sind, könnten Sie sich absichern, indem Sie einen Rohstoff wie Silber oder einen Index shorten, der mit den Goldpreisen korreliert. Diese Strategie ermöglicht es Tradern, das Risiko über verschiedene verwandte Märkte hinweg auszugleichen.
Pairs-Hedging
Beim Pairs-Hedging gehen Sie entgegengesetzte Positionen in zwei positiv preiskorrelierten Vermögenswerten ein, die sich häufig in die gleiche Richtung bewegen. Bei dieser Strategie streben Trader danach, von kurzfristigen Kursdivergenzen zu profitieren, wobei sie vom Prinzip der Mittelwertumkehr ausgehen, wonach die Vermögenswerte schließlich zu ihrem historischen Durchschnittskursverhältnis zurückkehren werden.
Zum Beispiel haben wir zwei positiv korrelierte Vermögenswerte. Der eine ist im Vergleich zum historischen Durchschnitt überbewertet und der andere unterbewertet. In diesem Szenario können Trader einen Hedge-Trade platzieren, indem sie auf den unterbewerteten Vermögenswert long und auf den überbewerteten Vermögenswert short gehen.
Einige nennenswerte Aktien, die historisch betrachtet eine positive Korrelation gezeigt haben, sind Apple und Microsoft (Technologie), Visa und Mastercard (Finanzen) sowie Coca-Cola und PepsiCo (Getränke), wobei Korrelationen nicht exakt sind und von den Marktbedingungen abhängen.
Vermögenswerte als sicherer Hafen
Bei Vermögenswerten, die als sicherer Hafen angesehen werden, wird oftmals davon ausgegangen, dass diese ihren Wert in Zeiten von Marktinstabilität beibehalten oder sogar erhöhen. Trader können diese Vermögenswerte in der Erwartung eines breiteren Abwärtstrends am Markt wählen, zum Beispiel in Zeiten der wirtschaftlichen Unsicherheit oder Volatilität.
Zu den Märkten, die einen historischen Ruf als sicherer Hafen haben, gehören a href="/en-gb/markets/commodities/gold-price"]Gold, das in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs oft eine negative Korrelation mit Aktienmärkten sowie dem US-Dollar aufweist – und der Schweizer Franken, der aufgrund der stabilen Wirtschaft und des Finanzsystems der Schweiz mit Stabilität assoziiert wird.
Wie bereits erwähnt, können Märkte oft ihr historisches Verhalten wiederholen, aber Vermögenswerte, die als sicherer Hafen gelten, sind keine Garantie gegen einen Verlust. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit garantiert keine zukünftigen Ergebnisse.
Wie man einen Trade absichert
Bewerten Sie Ihr Exposure
Werten Sie Ihre offenen Positionen aus und analysieren Sie die Marktbedingungen. Bestimmen Sie Ihre potenziellen Verluste aus Marktereignissen wie Unternehmensergebnissen, die sich auf die Aktienkurse auswirken, oder Wirtschaftsindikatoren und Zinsentscheidungen, die die Preise von Rohstoffen oder Forex-Paaren bewegen könnten.
Wählen Sie eine Hedging-Art und -Strategie
Überlegen Sie, welche Art des Hedgings zu Ihren Trading-Präferenzen und bestehenden Positionen passt. Zu den gängigsten Strategien gehören das direkte Hedging, das Spread-Hedging, das Cross-Trading von Vermögenswerten und das Pairs-Trading.
Wählen Sie eine geeignete Anlageklasse
Wählen Sie einen Vermögenswert, der das Potenzial hat, Ihr Risiko auszugleichen. Dies könnte Aktien, Indizes, Rohstoffe oder Forex-Währungspaare umfassen, die eine entgegengesetzte Kursbeziehung zu Ihrer eigentlichen Position aufweisen.
Wählen Sie einen Markt
CFD-Hedging-Strategien beinhalten oft das Eingehen entgegengesetzter Positionen auf zwei Vermögenswerte, die negativ miteinander korrelieren. Finanzderivate, wie Differenzkontrakte (CFDs), eignen sich besonders gut für das Hedge-Trading, da sie es Tradern ermöglichen, sowohl auf steigende als auch auf fallende Märkte zu spekulieren. Bedenken Sie, dass CFDs aufgrund des Hebels mit einem erheblichen Risiko verbunden sind, wodurch sowohl potenzielle Gewinne als auch Verluste vergrößert werden können.
Implementieren Sie Kontrollsysteme für das Risikomanagement
Schützen Sie potenzielle Gewinne und kontrollieren Sie Ihr Verlustpotenzial, indem Sie Sicherheitsmaßnahmen wie Stop-Loss- und Take-Profit-Orders einrichten. Nutzen Sie die technische Analyse, um wichtige Widerstands- und Unterstützungsniveaus – sowie überkaufte oder überverkaufte Bedingungen – zu ermitteln, um Ihre Steuerung zu optimieren und effektiv auf Marktveränderungen zu reagieren.
Beobachten Sie die Marktbedingungen
Halten Sie die Markttrends, Wirtschaftsindikatoren und aktuelle Ereignisse – wie geopolitische Entwicklungen und branchenspezifische Nachrichten – im Blick, die sich auf Ihre Positionen auswirken könnten, und passen Sie Ihre Absicherung bei Bedarf an.
Üben Sie mit einem Demokonto
Bereiten Sie sich vor und probieren Sie das Trading mit einem Demokonto aus. Seriöse Online-Handelsplattformen bieten ein Demokonto an, mit dem Sie das Trading von CFDs auf Live-Märkten risikofrei und mit virtuellem Geld üben können.
Hedging-Strategien und -Techniken
Es gibt verschiedene Hedging-Strategien, die Sie nutzen können, um das Risiko bei volatilen Märkten zu reduzieren. Verschiedene Techniken wie das direkte Hedging, das Cross-Hedging von Vermögenswerten und das Investieren in Vermögenswerte, die als sichere Häfen gelten, tragen dazu bei, potenzielle Verluste auszugleichen. Diese Strategien ermöglichen es Tradern, ihre Portfolios zu schützen, wobei dennoch Gewinnmöglichkeiten aufrechterhalten werden.
Strategie für das direkte Hedging
Angenommen, Sie halten eine Long-Position in EUR/USD über einen CFD, aber aufgrund der anstehenden Wirtschaftsdaten für die USA kommen Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Volatilität auf. Anstatt die Long-Position zu schließen, eröffnen Sie eine Short-Position in EUR/USD mit einem CFD. Sollte das Währungspaar fallen, gleicht die Short-Position die Verluste der Long-Position aus, wobei das Gesamtrisiko minimiert wird, ohne aus dem eigentlichen Trade auszusteigen.
Strategie für das Spread-Hedging
Sie sind ein Rohstoff-Trader und machen sich Sorgen über den schwankenden Preis von Rohöl. Sie eröffnen eine Long-Position auf einen Rohöl-CFD, während Sie gleichzeitig einen Benzin-CFD shorten. Da die Benzinpreise an Rohöl gekoppelt sind, sich aber aufgrund der Raffinerieprozesse unterschiedlich bewegen, bietet der Spread zwischen diesen beiden Positionen eine Absicherung. Wenn Rohöl steigt, aber Benzin zurückbleibt, profitiert der Trader von der Rohölposition, wohingegen die Short-Position auf Benzin mögliche Verluste begrenzt, wenn sich die Gewinnspannen der Raffinerien verkleinern.
Strategie für das Cross-Hedging von Vermögenswerten
Sie halten eine Long-Position auf einen Aktien-CFD während einer volatilen Wirtschaftsphase. Zur Absicherung gegen potenzielle Verluste am Aktienmarkt eröffnen Sie eine Short-Position auf einen Gold-CFD, einen Rohstoff, der sich in der Vergangenheit bei Marktrückgängen häufig entgegengesetzt zu Aktien bewegt hat. Wenn der Aktienmarkt sinkt, trägt der steigende Goldpreis dazu bei, Verluste in den Aktienpositionen auszugleichen, wodurch das Risiko während der Marktturbulenzen effektiv reduziert wird.
Strategie für das Hedging mit Vermögenswerten als sichere Häfen
Über CFDs haben Sie ein erhebliches Exposure zu volatilen Tech-Aktien und sind über einen möglichen Markteinbruch besorgt. Sie entscheiden sich, einen Teil Ihres Portfolios in Vermögenswerte zu investieren, die als sicherer Hafen gelten, wie den Schweizer Franken (CHF). Diese Vermögenswerte halten oder steigern ihren Wert in der Regel in Zeiten der Marktunsicherheit. Wenn der Aktienmarkt einbricht, bieten diese sicheren Häfen eine Absicherung, die Ihr Kapital theoretisch schützt und Ihr Portfolio stabilisiert.
Strategie für das Pairs-Hedging
Sie erkennen, dass sich die Aktie A und die Aktie B im Tech-Sektor in der Regel gemeinsam bewegen. Aufgrund kurzfristiger Nachrichten ist der Kurs der Aktie A jedoch gefallen, wohingegen der Kurs der Aktie B stabil geblieben ist. In der Überzeugung, dass sich die Kurse annähern werden, gehen Sie mit einem CFD auf Aktie A long (in Erwartung eines Anstiegs) und mit einem CFD auf Aktie B short (in Erwartung eines Rückgangs oder einer unterdurchschnittlichen Performance). Wenn sich die Aktie A erholt und die Aktie B fällt oder stagniert, können Sie von der Verringerung des Spreads zwischen den beiden Aktien profitieren.