Crypto Week in den USA: Mögliche Bedeutungen und Auswirkungen

Inmitten zunehmender Diskussionen dies- und jenseits des Atlantiks über Kryptowährungen hat auch die US-Politik das Thema verstärkt auf ihre Agenda geschrieben.
Von Timo Emden
Crypto Week in den USA: Mögliche Bedeutungen und Auswirkungen
Photo: Shutterstock.com

Mit der sogenannten Crypto Week will das US-Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten zahlreiche Anhörungen, Gesetzesentwürfe und politische Initiativen bündeln, um einen regulatorischen Rechtsrahmen für den Krypto-Sektor zu schaffen. Erhalten Sie im Folgenden alle wichtigen Informationen zur Crypto Week und welche Bedeutungen und Auswirkungen diese auf die gesamte Branche haben könnte.

Keyfacts

  • In der Crypto Week will das US-Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten zahlreiche Anhörungen, Gesetzesentwürfe und politische Initiativen bündeln, um einen regulatorischen Rechtsrahmen für den Krypto-Sektor zu schaffen
  • Die Woche vom 14. Juli bis zum 18. Juli 2025 zur Crypto Week fungiert als Crypto Week. Geprüft werden soll der sogenannte 'CLARITY Act', der 'Anti-CBDC Surveillance State Act' und der 'GENIUS Act' des Senats
  • Trotz einer möglichen Regulierung der US-Kryptobranche dürften Unsicherheiten bestehen bleiben

Was ist die Crypto Week?

In der Crypto Week sollen drei zentrale Gesetzesentwürfe rund um Kryptowährungen, Stablecoins als auch digitale Vermögenswerte vorgestellt, diskutiert und abgestimmt werden. Das Ziel ist ein klarer und definierter regulatorischer Rechtsrahmen für den Krypto-Sektor in den Vereinigten Staaten. Die Woche selbst dürfte einen historischen Schritt in der Geschichte von Bitcoin markieren.

Das Repräsentantenhaus der US-Regierung hat die Woche vom 14. Juli 2025 zur Crypto Week deklariert. Geprüft werden soll der sogenannte 'CLARITY Act', der 'Anti-CBDC Surveillance State Act' und der 'GENIUS Act' des Senats, welche als Teil der Bemühungen fungieren, um die USA zur 'Kryptohauptstadt der Welt' zu machen.

CLARITY Act

Der US-Kongress will mit dem sogenannten 'CLARITY Act' für Recht und Ordnung auf dem Kryptomarkt in den Vereinigten Staaten sorgen, die Aufgabenteilung zwischen der Securities and Exchange Commission (SEC) sowie der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) definieren und somit jahrelange Unsicherheit auflösen. So sollen digitale Assets in Zukunft als Wertpapier oder als digitale Güter kategorisiert werden. Während im Falle der Einstufung von Wertpapieren die (SEC) zuständige wäre, hätte im Falle eines Rohstoffes die CFTC das Sagen.

GENIUS Act

Durch den 'GENIUS Act' soll der rechtlichen Rahmen für sogenannte Stablecoins geschaffen werden. Laut Entwurf sollen besagte Coins, welche in der Regel 1:1 an den US-Dollar gebunden sind, zu 100 Prozent mit Vermögenswerten wie etwa US-Staatsanleihen oder Bargeld abgesichert werden. Der 'GENIUS Act' sieht vor, dass Anbieter in Zukunft dazu verpflichtet sind, ihre Rücklagen offen darzulegen und sicherzustellen, dass Gläubiger im Falle einer Insolvenz geschützt sind.

Anti-CBDC Surveillance State Act

Mit dem 'Anti-CBDC Surveillance State Act' soll die Einführung einer staatlichen Digitalwährung Central Bank Digital Currency (CBDC) verhindert werden, sodass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) keine eigenen Staatswährungen oder über dritte Parteien an US-Bürger herausgeben dürfte. Kritiker sehen in einer digitalen Staatswährung etwa ihre Freiheit und Innovation gefährdet.

"Wir unternehmen historische Schritte, um sicherzustellen, dass die Vereinigten Staaten weltweit führend in Sachen Innovation bleiben, und ich freue mich auf die 'Krypto-Woche' im Repräsentantenhaus. Nach Jahren engagierter Arbeit im Kongress an digitalen Vermögenswerten bringen wir eine wegweisende Gesetzgebung voran, um einen klaren Regulierungsrahmen für digitale Vermögenswerte zu schaffen, der Verbraucher und Investoren schützt, Regeln für die Ausgabe und den Betrieb von dollargestützten Stablecoins für Zahlungen bereitstellt und die Schaffung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) dauerhaft blockiert, um die finanzielle Privatsphäre der Amerikaner zu schützen", so der Vorsitzende des Ausschusses für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses, French Hill

Mögliche Bedeutung der Crypto Week in den USA

Die Lockerung der regulatorischen Daumenschrauben für die US-Kryptobranche dürfte in erster Linie die Attraktivität der Vereinigten Staaten als Standort stärken und Innovationen langfristig fördern. Unter einer Deregulierung dürfen nicht nur laxere Regelwerke, sondern in erster Linie eine klare und förderliche Regulierung verstanden werden, welche eindeutige Rahmenbedingungen schafft, damit zur Markstabilisierung beiträgt und Innovationen sowie Wettbewerb fördern. Eine gesunde Regulierung sollte nicht als Feind, sondern als Wegbereiter zur Salonfähigkeit von Bitcoin verstanden werden. 

Die Erwartungshaltung an die laufende Crypto Week ist und bleibt groß und das Enttäuschungspotenzial gegenteilig ausgeprägt. Anleger sollten sich vor Augen halten, dass die bereits im Vorfeld verteilten Vorschusslorbeeren schneller verwelken könnten als gedacht.

Zudem birgt ein zu starker Abbau regulatorischer Hürden das Risiko, ein unkontrolliertes Marktumfeld zu schaffen. Die US-Regierung steht vor der Aufgabe, eine Balance zu finden zwischen Innovationsförderung und der Wahrung von Marktintegrität.

Bitcoin

Bitcoin priceDie Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse.

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Fazit: Die „Crypto Week“ als möglicher Wendepunkt

Die Crypto Week im US-Repräsentantenhaus könnte einen wichtigen Wendepunkt in der US-amerikanischen Krypto-Politik markieren. Mit den Gesetzesinitiativen wie dem 'CLARITIY Act' und dem 'GENIUS Act' wird aufgezeigt, dass die US-Regierung bemüht ist, verbindliche Regelwerke für den Kryptomarkt aufzustellen. 

Ob die geplanten Regelungen dazu dienen, den schwierigen Spagat zu meistern, auf der einen Seite Innnovationen zu fördern und dabei den Verbraucherschutz zu gewährleisten, bleibt offen. Auch mit einer Regulierung und weiteren Akzeptanz der Anlageklasse dürfte Krypto eine spekulative und hochriskante Anlageklasse bleiben. Anleger sollten sich von Rekordständen nicht blenden lassen und grundsätzlich immer die Risiken im Auge behalten.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Was ist die Crypto Week?

Das Repräsentantenhaus der US-Regierung hat die Woche vom 14. Juli 2025 zur Crypto Week deklariert. Geprüft werden soll der sogenannte 'CLARITY Act', der 'Anti-CBDC Surveillance State Act' und der 'GENIUS Act' des Senats, welche als Teil der Bemühungen fungieren, um die USA zur 'Kryptohauptstadt der Welt' zu machen.

Worum geht es in der Crypto Week?

In der Crypto Week sollen drei zentrale Gesetzesentwürfe rund um Kryptowährungen, Stablecoins als auch digitale Vermögenswerte vorgestellt, diskutiert als auch abgestimmt werden. Das Ziel ist ein klarer und definierter regulatorischer Rechtsrahmen für den Krypto-Sektor in den Vereinigten Staaten. Die Woche selbst dürfte einen historischen Schritt in der Geschichte von Bitcoin markieren.

Wieso könnte die Crypto Week für die Branche so bedeutend sein?

Die Lockerung der regulatorischen Daumenschrauben für die US-Kryptobranche dürfte in erster Linie die Attraktivität der Vereinigten Staaten als Standort stärken und Innovationen langfristig fördern. Unter einer Deregulierung dürfen nicht nur laxere Regelwerke, sondern in erster Linie eine klare und förderliche Regulierung verstanden werden, welche eindeutige Rahmenbedingungen schafft, damit zur Markstabilisierung beiträgt und Innovationen sowie Wettbewerb fördern.

Wie könnte es nach der Crypto Week weitergehen?

Auch mit einer Regulierung und weiteren Akzeptanz der Anlageklasse dürfte Krypto eine spekulative und hochriskante Anlageklasse bleiben. Anleger sollten sich von Rekordständen nicht blenden lassen und grundsätzlich immer die Risiken im Auge behalten.

Zudem könnte der jederzeit drohende makroökonomische Gegenwind beispielsweise durch den schwelende Handelsstreit zwischen den USA sowie bedeutenden Handelspartnern zu euphorische Anleger auf dem falschen Fuß erwischen.