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Was ist Positionstrading?
Positionstrading ist eine gängige Trading-Strategie, bei der man eine Position in einem Wertpapier über einen langen Zeitraum hält, typischerweise über mehrere Monaten oder Jahre. Positionstrader ignorieren kurzfristige Preisbewegungen und erkennen und profitieren stattdessen von längerfristigen Trends. Dieser Trading-Typ kommt Investitionen am nächsten: mit dem entscheidenden Unterschied, dass Buy-and-Hold-Investoren nur auf 'Long' gehen beschränkt sind.
Von all den Trading-Strategien umfasst das Positionstrading den längsten Zeitraum. Demzufolge gibt es größeres Gewinnpotential, und gleichzeitig ein erhöhtes inhärentes Risiko.
Die Vorteile des Positionstradings sind begrenzte Wartung von Positionen, Ausnutzung bedeutenderer Trends und Dämpfung des 'Rauschens' des Markts.
Positionstrading-Strategien und Techniken
Positionstrader verwenden tendenziell fundamentale und technische Analyse, um potentielle Preistrends in den Märkten einzuschätzen. Hier sind einige Positionstrading-Techniken.
50-Tage gleitender Durchschnitt beim Trading
Der 50-Tage gleitende Durchschnitt (Englisch: moving average, MA) ist ein wichtiger technischer Indikator bei Positionstradern. Der Grund dafür besteht darin, dass 50 ein Faktor sowohl von 100 als auch von 200 ist, die dazugehörigen gleitenden Durchschnitte haben, die signifikante langfristige Trends veranschaulichen. Dies bedeutet, dass wenn der 50-Tage gleitende Durchschnitt sich mit 100- oder 200-Tage gleitendem Durchschnitt überschneidet, könnte es auf den Anfang eines neuen langfristigen Trends hindeuten – ein idealer Indikator für Positionstrader.
Unterstützung und Widerstand im Trading
Unterstützungs- und Widerstandsebenen können Bewegungsrichtung eines Assetpreises signalisieren. Dadurch zeigen sie den Positionstradern, ob man eine Position auf bestimmte Assets öffnen und schließen soll.
Ein Unterstützungsniveau ist der Preis, unter welchen ein Asset historisch nicht fällt. Man kann sowohl kurzfristige als auch historische Unterstützungsebenen haben, die jahrelang halten. Umgekehrt stellt die Widerstandsebene den Preis eines Wertpapiers dar, bei dem es tendenziell nicht weiter steigen kann. Positionstrader nutzen langfristigen Widerstand, um beispielsweise die Positionen nur für das Wertpapier zu schließen, das nach dem Erreichen des Punktes fällt. Ähnlich kann man am historischen Unterstützungsniveau kaufen, wenn man einen langfristigen Trend an dem Punkt erwarten.
Diese Strategie erfordert, dass Trader Chartmuster analysieren. Bei Chartanalyse betrachten Positionstrader 3 Faktoren, um Unterstützungs- und Widerstandsebenen zu erkennen. Erstens ist der historische Preis eines Wertpapiers die zuverlässigste Quelle für Bestimmung von Unterstützung und Widerstand. In Zeiten erheblicher Gewinne oder Abfälle in einem Markt sind wiederkehrende Unterstützungs- und Widerstandsebenen einfach zu erkennen. Zweitens können frühere Unterstützungs- und Widerstandsniveaus auf zukünftige Ebenen hindeuten. Es ist nicht selten, wenn ein Widerstandsniveau zu einem zukünftigen Unterstützungsniveau wird, nachdem es gebrochen ist. Schließlich bieten technische Indikatoren, wie Fibonacci-Retracement, dynamische Unterstützungs- und Widerstandsebenen, die sich wie Asset-Preisbewegungen bewegen.
Breakout-Trading
Trading-Breakouts können für Positionstrader nützlich sein, da sie den Start der nächsten großen Bewegung im Markt signalisieren. Trader, die diese Technik implementieren, versuchen eine Position am Anfang des Trends zu eröffnen. Ein Ausbruch ist der Punkt, an dem der Kurs eines Assets sich außerhalb des festgelegten Unterstützungs- oder Widerstandsniveaus mit vergrößertem Volumen bewegt.
Die Idee hinter Trading-Breakouts besteht darin, dass man eine Long-Position öffnet, nachdem das Wertpapier über den Widerstand ausbricht, oder eine Short-Position, wenn das Wertpapier unter die Unterstützung einbricht. Eine Breakout-Strategie ist meist die Grundlage für den Handel mit großen Preisbewegungen in einem Wertpapier.
Um Ausbrüche erfolgreich zu handeln, muss man selbstsicher sein, was die Erkennung der Unterstützungs- und Widerstandsphasen angeht.
Pullback- und Retracement-Strategie
Ein Pullback in einem Markt ist ein kurzer Einbruch oder ein leichter Umschwung in einem herrschenden Asset-Kurstrend. Diese Technik wird dann verwendet, wenn es einen kurzen Markteinbruch in einem langfristigen Trend gibt. Pullback-Trader versuchen von diesen Pausen in dem Markt zu profitieren.
Die Idee hinter dieser Methode besteht darin, tief zu kaufen und hoch zu verkaufen, bevor der Markt kurzzeitig fällt, und dann am neuen Tief wieder zu kaufen.
Bei erfolgreicher Ausführung kann ein Trader nicht nur von einem langfristigen Trend profitieren, sondern auch mögliche Marktverluste vermeiden, indem man hoch verkauft und tief kauft. Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Einige Pullback-Trader verwenden Einbruch-Indikatoren, wie Fibonacci-Retracement.
Welche Instrumente handeln Positionstrader typischerweise?
Positionstrading ist eine Trading-Form, die Investierung am ähnlichsten ist. Positionstrader versuchen, von langfristigen Bewegungen zu profitieren, und sind somit mehr an Märkten mit klaren Trends interessiert: im Gegensatz zu Märkten, die sehr viel Volatilität haben, aber im Grunde im Rahmen einer engen Preisspanne handeln.
Aktien-CFDs
Aktien der Unternehmen werden häufig von Positionstradern gehandelt. Als Faustregel gilt: Assetklassen, wie Aktien, sind anfällig für stabilere Trends im Vergleich zu äußerst volatilen Märkten wie Kryptowährungen und bestimmte Forex-Märkte.
Trotz bestimmter Ereignisse, wie Marktankündigungen und weitere relevante Nachrichten, Fundamentalanalyse des zugrunde liegenden Geschäftsmodells eines Unternehmens und Konten, ist es eine solide Grundlage, von der Positionstrader den Unternehmenswert beurteilen und dadurch Möglichkeiten aufzeigen können. Sie können darauf spekulieren, wo, wie sie glauben, bestimmte Unternehmen und sogar Industrien in einem Jahr enden werden.
Rohstoff-CFDs
Ähnlich wie Aktien sind Rohstoffe anfälliger zu längerfristigen Trends im Vergleich zu anderen Märkten, wie Kryptowährungen und bestimmte Währungspaare. Dies soll nicht heißen, dass Rohstoffe nicht volatil sind. Rohstoffe können manchmal volatil sein, tendieren jedoch dazu, sich schneller als andere Märkte zu stabilisieren und in engeren Bereichen zu traden. Harte Rohstoffe werden gewonnen, ihre Versorgung wird also von Bergbauunternehmen kontrolliert, d.h. sie haben tendenziell relativ stabile Trends. Sie sind anfälliger für Nachfrageschocks mit gleichzeitig relativ stabilem Angebot.
Indizes-CFDs
Indizes setzen sich aus zahlreichen Unternehmen zusammen, die meistens in keinem Zusammenhang stehen. Sie sind tendenziell aus der gleichen geographischen Region, ob es sich um ein bestimmtes Land, Handelsgruppe oder Kontinent handelt. Demzufolge haben Indizes üblicherweise ausgeprägte Trends und sind von Positionstradern bevorzugt. Der FTSE 250 ist beispielsweise ein guter Indikator der wirtschaftlichen Gesundheit des VK: Der Index bleibt oft von kurzen Einbrüchen in einer bestimmten Industrie unberührt. Handelsindizes ermöglichen weniger Lärm und klarere Trends (in jede Richtung), was eine Ergänzung zu Positionstrading darstellt.
Forex-CFDs
Währungspaare, unter anderem aufgrund ihrer Volatilität, werden von Positionstradern weniger favorisiert. Angesehen davon gibt es bestimmte umfassende politische Trends, die zu klareren und längerfristigen Trends im Forex-Markt führen können. Z.B. Spekulationen nach den Ergebnissen des UK-EU-Referendums stellten einen klaren Trend für die folgenden 6 Monate bis 1 Jahr.
Kryptowährungen-CFDs
Kryptowährungen, trotz der Bekanntheit für die extreme Volatilität, sind für einige Positionstrader attraktiv: Sie verwenden Buy-and-Hold-Technik für bestimmte Kryptowährungen, die sie deutlich zu steigen erwarten. Positionstrader dieser Art sind wohl von den Tradern inspiriert, denen es gelungen war, aus der Kryptowährung-Blase Gewinne zu erzielen, indem sie vor dem Platzen ausgestiegen waren. Kryptowährungsmärkte sind äußerst volatil und diejenigen, die Buy-and-Hold-Techniken anwenden, sollten es auf eigenes Risiko tun.