Trend-Trading-Strategie: Wie man sie einsetzt

Tauchen Sie ein in das Trend-Trading, die verschiedenen Strategien und Tools, die für die Navigation der unterschiedlichen Märkte erforderlich sind. Erlernen Sie die Kunst, den Markttrends zu folgen.

Was ist Trend-Trading?

Trend-Trading oder Verfolgen des Trends ist eine Trading-Strategie, die darin besteht, die Richtung eines vorherrschenden Trends auf den Finanzmärkten zu erkennen und Vermögenswerte entsprechend diesem Trend zu kaufen oder zu verkaufen. 

Trend-Trader tendieren zur Nutzung technischer Analysetools, wie gleitende Durchschnitte (MA), Trendlinien und Momentum-Indikatoren, um die Trends des Marktes zu bestimmen. Sie suchen nach Mustern in den Kursbewegungen und analysieren Charts, um Unterstützungs- und Widerstandsbereiche zu ermitteln.

Sobald ein Trend erkannt wird, tendieren Trend-Trader dazu, einen Trade in die Richtung dieses Trends zu tätigen, wobei das Ziel darin besteht, dem Trend so lange wie möglich zu folgen. Als Trend-Trader könnten Sie in eine Long-Position einsteigen, wenn der Trend des Kurses aufwärts gerichtet ist, oder in eine Short-Position, wenn der Trend des Kurses abwärts gerichtet ist.

Die wichtigsten Erkenntnisse

  • Das Trend-Trading ist eine Strategie, die Markttrends erkennt und Vermögenswerte im Einklang mit diesen Trends tradet.

  • Es basiert auf technischen Analysetools, wie gleitenden Durchschnitten, Trendlinien und Momentum-Indikatoren.

  • Die Trendarten umfassen säkulare, primäre, sekundäre, zwischenzeitliche und kleinere Trends.

  • Trendfolge-Strategien können gleitende Durchschnitte, Trendlinien und Momentum-Indikatoren einbeziehen

  • Das Trend-Trading ist vielseitig und für verschiedene Märkte und Zeitrahmen geeignet, da es darauf abzielt, das Momentum des Marktes zu nutzen.

  • Zu den Risiken gehören falsche Signale, verzögerte Indikatoren und Trendumkehrungen.

  • Backtesting und Demo-Trading können dabei helfen, Strategien zu verfeinern, bevor Sie mit echtem Geld traden.

Das Trend-Trading erklärt

Das Turtle-Trading-Experiment in den 1980er-Jahren wird oft als Vorreiter des Trend-Trading-Systems angesehen. Das Experiment wurde von dem legendären Rohstoff-Trader Richard Dennis durchgeführt, der davon überzeugt war, dass Trading-Fähigkeiten erlernbar sind und jeder lernen kann, ein erfolgreicher Trader zu werden.

Dennis wählte eine Gruppe unerfahrener Trader aus, die sogenannten „Turtles“ und brachte ihnen sein Trendfolge-System bei, welches die Anwendung der technischen Analyse zur Erkennung und zum Traden von Markttrends beinhaltet. Den Turtles wurden unterschiedliche Indikatoren sowie Risikomanagement-Techniken beigebracht und es war ein Erfolg. 

Es ist schwierig, den exakten Gewinn der Turtle-Trader abzuschätzen, aber laut einigen Quellen waren es über 100 Millionen $. Mehrere der Turtle-Trader wurden später selbst erfolgreiche Trader. Dazu gehören Jerry Parker, der Chesapeake Capital gründete und laut Berichten über 1 Milliarde $ an Gewinnen für seine Kunden erwirtschaftete und Paul Rabar, der Rabar Market Research gründete und laut Berichten jährliche Renditen von mehr als 20 % über zwei Jahrzehnte lang erzielte.

Beachten Sie jedoch, dass jede Art des Tradings, einschließlich der Trendverfolgung, mit einem hohen Verlustrisiko verbunden ist. Die Märkte steigen und fallen, Trends kehren sich um und frühere Entwicklungen sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

Unterschiedliche Typen von Trends

Es gibt verschiedene Arten von Trends, die Trendverfolger beachten sollten.

  • Säkulare Trends: Säkulare Trends sind langfristige Trends, die mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte andauern. Sie werden üblicherweise durch strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft oder durch Veränderungen in demografischen Trends verursacht. 
  • Primäre Trends: Primäre Trends sind kurzfristige Trends, die Monate oder einige Jahre andauern. Sie werden üblicherweise durch Veränderungen im Wirtschaftszyklus, durch politische oder wirtschaftliche Ereignisse verursacht.
  • Sekundäre Trends: Sekundäre Trends sind kurzfristige Trends, die über Wochen oder einige Monate andauern. Sie werden zumeist durch Veränderungen in der Anlegerstimmung oder durch technische Faktoren ausgelöst. 
  • Zwischentrends: Zwischentrends sind kurzfristige Trends, die Tage oder wenige Wochen andauern können. Sie werden gewöhnlich durch Veränderungen von Angebot und Nachfrage eines bestimmten Vermögenswerts oder durch Veränderungen des Ausmaßes der Volatilität auf dem Markt verursacht.
  • Kleine Trends: Kleine Trends sind sehr kurzfristige Trends, die lediglich wenige Tage andauern. Sie sind Brot und Butter für Day-Trader und Swing-Trader. Sie werden gewöhnlich durch Nachrichtenereignisse oder Veränderungen in der Trading-Aktivität auf dem Markt verursacht.

*Entwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse

Wie Sie eine Trend-Trading-Strategie nutzen

Trader könnten abhängig von ihrem Stil und ihrer Risikotoleranz eine Kombination von Trend-Trading-Strategien anwenden. 

Gleitende Durchschnitte

Diese Strategie beinhaltet die Verwendung des gleitenden Durchschnitt-Indikators (MA), der den Durchschnittspreis eines Vermögenswertes über einen bestimmten Zeitraum misst. 

Ein Trader könnte nach einem Signal des „goldenen Kreuzes“ Ausschau halten, welches dann auftritt, wenn ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt (z. B. 50-Tage) einen langfristigen gleitenden Durchschnitt (z. B. 200-Tage) überkreuzt. Dieses Signal kann als bullischer Indikator für eine aufwärts gerichtete Trendwende gewertet werden.

*Entwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse

Trendlinien 

Trendlinien verbinden die Höchst- und Tiefststände der Kursbewegungen eines Vermögenswertes. Dabei handelt es sich um gerade Linien, die zwei oder mehr Kurspunkte in einem Chart verbinden und die Richtung sowie Neigung eines Trends darstellen.

Trendlinien können verwendet werden, um die Richtung eines Trends festzustellen. Sie können auch in Verbindung mit anderen technischen Indikatoren und Kerzenmustern verwendet werden, um potenzielle Trading-Szenarien zu erkennen. Ein Trader könnte beispielsweise darauf achten, dass sich in der Nähe einer Aufwärtstrendlinie ein bullisches Chartmuster, wie beispielsweise ein doppelter Boden, bildet, was auf ein bullisches Momentum hinweisen könnte.

*Entwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse

Trend-Momentum 

Momentum-Indikatoren werden verwendet, um die Stärke eines Trends zu messen und können Tradern dabei helfen, potenzielle Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu ermitteln. 

Die verwendeten Indikatoren sind: 

  • Relative Stärke Index (RSI): Dieser misst die Geschwindigkeit und Veränderung der Kursbewegungen. Er oszilliert zwischen 0 und 100, wobei er üblicherweise verwendet wird, um überkaufte und überverkaufte Marktbedingungen zu erkennen. Ein Messwert über 70 weist auf einen überkauften Zustand hin, wohingegen ein Messwert unter 30 auf einen überverkauften Zustand hinweist.
  • Moving Average Convergence Divergence (MACD): Der MACD ist ein Momentum-Indikator, der dem Trend folgt und aus zwei Linien besteht: der MACD-Linie und der Signallinie. Wenn die MACD-Linie die Signallinie nach oben kreuzt, deutet dies auf einen Aufwärtstrend hin, wohingegen ein Kreuzen unter die Signallinie auf einen Abwärtstrend hinweist.
  • Stochastik-Oszillator: Der Stochastik-Oszillator-Indikator vergleicht den Schlusskurs eines Vermögenswerts mit seiner Trading-Range über einen bestimmten Zeitraum. Er oszilliert zwischen 0 und 100, wobei er üblicherweise ähnlich wie der RSI verwendet wird – um überkaufte und überverkaufte Marktbedingungen zu erkennen.

Beispiel für das Trend-Trading

*Entwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse

Der oben stehende Chart veranschaulicht die Entwicklung über einige Wochen und zeigt den gleitenden 9-Tage-Durchschnitt und den gleitenden 21-Tage-Durchschnitt, die Trendlinien und den RSI-Indikator darunter.

Wenn der RSI unter 30 fällt, was auf einen überverkauften Wert und eine wahrscheinliche Trendumkehr hindeutet, folgt eine Kreuzung der 9- und 21-Tage gleitenden Durchschnitte, was ebenfalls eine potenzielle bullische Trendumkehr signalisiert. Ein Trend-Trader könnte sich zum Kauf des Vermögenswerts entschlossen haben, da zwei Indikatoren die Trendumkehr bestätigen und dem Trend folgen, bis der RSI über 70 ansteigt, was darauf hindeutet, dass der Vermögenswert überkauft ist. 

Warum das Trend-Trading wählen?

  • Geeignet für verschiedene Märkte: Das Trend-Trading kann für verschiedene Finanzmärkte angewendet werden, darunter Kryptowährungen, Aktien, Forex, Rohstoffe und Indizes, wodurch es eine vielseitige Strategie darstellt.
  • Die Momentum des Marktes ausnutzen: Die grundlegende Idee hinter dem Trend-Trading besteht darin, die Richtung des Marktes zu erkennen und dann Positionen einzugehen, die mit der Richtung des Trends übereinstimmen. 
  • Für verschiedene Zeitrahmen anpassbar: Das Trend-Trading kann für verschiedene Zeitrahmen angewendet werden, wodurch es für viele Strategien geeignet sein kann, vom Daytrading bis zum Swing-Trading. 

Die Risiken des Trend-Tradings

  • Falsche Signale: Zu den Nachteilen des Trend-Tradings gehört, dass es falsche Signale erzeugen kann, die zu Verlusten führen. Trends können kurzlebig und die Kursbewegungen können unbeständig sein, wodurch es schwierig ist, die Richtung des Trends präzise zu bestimmen.
  • Verzögerte Indikatoren: Das Trend-Trading verwendet häufig verzögerte Indikatoren wie gleitende Durchschnitte, die nicht unbedingt ein genaues Bild der aktuellen Marktsituation wiedergeben. Sobald ein Trend erkannt wird, kann er möglicherweise seit einiger Zeit bestehen und der Kurs könnte sich bereits deutlich bewegt haben.
  • Das Risiko von Trendumkehrungen: Trends können sich jederzeit umkehren und Trader, die auf der Grundlage des Trends Long- oder Short-Positionen eingegangen sind, könnten erhebliche Verluste erleiden, sollte sich der Trend umkehren.

Wie man mit dem Trend-Trading beginnt

Die wichtigsten Schritte des Trend-Tradings beinhalten:

Die Erkennung von Trends: Der erste Schritt des Trend-Tradings besteht darin, die Richtung des Trends herauszufinden. Hierfür können Kurscharts analysiert und nach höheren Hochs und höheren Tiefs in einem Aufwärtstrend oder nach niedrigeren Tiefs und niedrigeren Hochs in einem Abwärtstrend gesucht werden. Technische Indikatoren wie gleitende Durchschnitte und Trendlinien können ebenfalls verwendet werden, um Trends hervorzuheben.

Die Auswahl von Ein- und Ausstiegspunkten: Sobald ein Trend erkannt wurde, besteht der nächste Schritt darin, Ein- und Ausstiegspunkte zu wählen. Einstiegspunkte können durch technische Indikatoren wie Momentum-Oszillatoren und Chartmuster ermittelt werden. 

Das Managen des Risikos: Das Risikomanagement ist ein wichtiger Aspekt des Trend-Tradings. Trader können eine geeignete Technik für die Größenbestimmung der Position und das Risikomanagement nutzen. Stop-Loss-Aufträge können verwendet werden, um potenzielle Verluste zu begrenzen. Dabei ist anzumerken, dass normale Stop-Losses nicht vor Slippage schützen, wohingegen garantierte Stop-Losses diesen Schutz bieten, allerdings mit einer Gebühr verbunden sind.

Backtesting und Demo-Trading

Das Backtesting beinhaltet das Testen einer Trading-Strategie anhand historischer Daten, um festzustellen, wie sich diese in der Vergangenheit entwickelt hätte. Dadurch können Trader die Wirksamkeit der Strategie bewerten und bei Bedarf Anpassungen vornehmen, bevor sie echtes Geld auf den Märkten riskieren. 

Das Backtesting hilft Tradern dabei, die Stärken und Schwächen ihrer Strategie zu erkennen sowie ihre Einstiegs- und Ausstiegspunkte, das Risikomanagement und die Bestimmung der Positionsgröße zu verfeinern.

Das Demo-Trading beinhaltet hingegen die Nutzung eines simulierten Trading-Kontos, um die Ausführung von Trades auf der Grundlage einer Trading-Strategie zu üben. Dadurch können Trader Erfahrungen in der Praxis sammeln, ohne echtes Geld zu riskieren. Das Demo-Trading hilft Tradern dabei, Vertrauen in ihre Strategie aufzubauen, das Risikomanagement zu üben und sich mit der Trading-Plattform vertraut zu machen, die sie verwenden möchten.

Fazit

Zusammengefasst ist das Trend-Trading eine breit angewandte und anpassungsfähige Trading-Strategie, die darauf ausgelegt ist, das Momentum des Marktes durch die Erkennung und Verfolgung der vorherrschenden Trends auszunutzen. 

Durch den Einsatz von technischen Analysetools, wie gleitende Durchschnitte, Trendlinien und Momentum-Indikatoren, können Trader Trends ermitteln und deren potenzielle Stärke bewerten. Durch die Unterscheidung der verschiedenen Arten von Trends – säkulare, primäre, sekundäre, zwischenzeitliche und kleinere – sind Trader in der Lage, ihre Strategien an unterschiedliche Marktbedingungen und Zeitrahmen anzupassen.

Trendfolge-Strategien können gleitende Durchschnitte, Trendlinien und Momentum-Indikatoren nutzen, um unter anderem Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu bestimmen und die Stärke eines Trends zu bewerten. Die Vielseitigkeit des Trend-Tradings ermöglicht den Einsatz auf verschiedenen Finanzmärkten, einschließlich Aktien, Kryptowährungen, Devisen, Rohstoffen und Indizes. 

FAQs

Was ist Trend-Trading in einfachen Worten?

Das Trend-Trading ist eine Trading-Strategie, die darin besteht, die Richtung eines vorherrschenden Trends auf den Finanzmärkten zu erkennen und Vermögenswerte entsprechend diesem Trend zu kaufen oder zu verkaufen.

Was sind die Arten von Trends?

Es gibt drei Arten von gängigen Trends, wobei der erste ein säkularer Trend ist, der langfristig verläuft und über Jahre oder Jahrzehnte anhält. Der zweite ist ein primärer Trend, der kurzfristig ist und einige Monate anhalten kann. Der dritte ist ein sekundärer Trend, der ebenfalls kurzfristig ist und einige Wochen andauern kann. Beim vierten und fünften Trend handelt es sich um Zwischentrends und kleine Trends, die beide kurzfristig sind und nur wenige Tage anhalten.

Ist das Trend-Trading profitabel?

Wie auch andere Trading-Strategien kann das Trend-Trading profitabel sein, aber es kann auch zu Verlusten führen, da Märkte volatil sein können. Trader sollten über eine Trading-Strategie verfügen, die Märkte verstehen und Risikomanagement einsetzen.

Was ist ein Beispiel für das Trend-Trading?

Ein Beispiel für das Trend-Trading ist, wenn ein Trader einen langfristigen Trend in einem bestimmten Vermögenswert wie einer Aktie, einem Währungspaar oder einem Rohstoff erkennt und anschließend versucht, von diesem Trend zu profitieren, indem im Einklang mit der Richtung des Trends Positionen eingegangen werden. Wenn ein Trader beispielsweise einen Aufwärtstrend für eine Aktie feststellt, kann er diese Aktie kaufen und sie so lange halten, wie der Trend anhält. Falls der Trend anfängt, sich umzukehren, könnte die Aktie verkauft werden, um Gewinne zu realisieren oder Verluste zu reduzieren.

Wie erkennt man einen Trend im Trading?

Es gibt mehrere Wege, um einen Trend im Trading zu erkennen. Die erste Möglichkeit ist visuell, wobei ein Trader den Kurschart eines Vermögenswerts betrachtet und visuell untersucht, um Muster zu erkennen, die auf einen Trend hindeuten. Die zweite Möglichkeit ist die Verwendung von gleitenden Durchschnitten, die Ihnen Trends über einen bestimmten Zeitraum anzeigen. Dann gibt es noch die Trendlinien, welche die Höchst- und Tiefststände der Kurse eines bestimmten Zeitraums miteinander verbinden und technische Indikatoren wie den RSI und den MACD, die Sie bei der Erkennung von Trends unterstützen können.

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