Ihr ultimativer Leitfaden für das Traden mit der Akkumulations-/Distributionslinie
Was ist die Akkumulations-/Distributionslinie?
Die Akkumulations-/Distributionslinie ist ein volumenbasierter technischer Indikator, der darauf abzielt, den kumulierten Geldfluss in ein Wertpapier und aus diesem heraus abzuschätzen. In anderen Worten, die hilft dabei, das zugrunde liegende Angebot und die Nachfrage zu messen.
Der Indikator wurde entwickelt, um zu beurteilen, ob eine Aktie akkumuliert oder distribuiert wird, also ob Trader sie tatsächlich kaufen oder verkaufen. Die Akkumulation/Distribution, oder der ADL-Indikator, erkennt Divergenzen zwischen dem Volumenfluss und dem Aktienkurs. Sie hilft dabei, ein deutlicheres Bild darüber zu erhalten, wie stark ein Trend ist.
Trader können diesen Indikator nutzen, um einen Aktientrend zu beweisen oder zukünftige Kursumkehrungen vorherzusagen. Wenn der Kurs steigt, aber der ADL-Indikator sinkt, bedeutet dies, dass das Kaufvolumen (Akkumulation) nicht stark genug ist, um den Kursanstieg zu unterstützen, was darauf hindeuten könnte, dass ein Rückgang des Aktienkurses bevorsteht.
Wer hat den Indikator der Akkumulations-/Distributionslinie erfunden?
Die Akkumulations-/Distributionslinie wurde von einem berühmten Aktienanalysten namens Marc Chaikin erfunden. Ursprünglich bezog sich Marc Chaikin auf den ADL-Indikator als die kumulative Geldflusslinie. Später stand er eng mit den anderen Indikatoren von Chaikin im Zusammenhang, darunter der Chaikin-Oszillator und der Chaikin-Geldfluss-Indikator.
Technische Analyse: Wie nutzt man den Akkumulations-/Distributionsindikator?
Wenn man die Akkumulations-/Distributionsformel aufschlüsselt, werden Sie feststellen, dass es sich hierbei um ein Tool mit einer einzigen Linie handelt, das zur Familie der Oszillatoren gehört und um ein Nullniveau (0,00) schwankt.
Im Grunde gibt es drei Schritte, um den Indikator der Akkumulations-/Distributionslinie zu berechnen:
- Schritt 1Berechnen Sie den Geldflussmultiplikator (MFM), um eine Akkumulations-/Distributionslinie zu erstellen. Die Linie steigt, wenn der Multiplikator positiv ausfällt und sie sinkt, wenn der Multiplikator negativ ist. Er wird mit der folgenden Formel berechnet: [(Schluss – Tief) – (Hoch – Schluss)] / (Hoch – Tief).
- Schritt 2Multiplizieren Sie den berechneten MFM mit dem Volumen des gegebenen Zeitraums und erhalten Sie das Geldflussvolumen (MFV). Dieses wird wie folgt berechnet: MFV = MFM x Volumen des Zeitraums.
- Schritt 3Erfassen Sie eine laufende Gesamtsumme des Geldflussvolumens, um die Akkumulations-/Verteilungslinie (ADL) zu bilden: ADL = vorherige ADL + Geldflussvolumen des aktuellen Zeitraums.
Wie man den Akkumulations-/Distributionschart lesen kann
Der Geldflussmultiplikator, auch bekannt als Close Location Value, schwankt gewöhnlich zwischen +1 und -1. Er vergleicht den Schlusskurs für einen bestimmten Zeitraum mit der Range in diesem Zeitraum.
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Ein MFM-Wert von null bedeutet, dass der Kurs auf der Hälfte zwischen dem Hoch und dem Tief der Range geschlossen hat
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Ein Wert von +1 deutet darauf hin, dass der Schlusskurs dem Hoch der Range entspricht
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Ein Wert von -1 deutet darauf hin, dass der Schlusskurs dem Tief der Range entspricht
Wenn sich der Schlusskurs in der oberen Hälfte der Hoch-Tief-Range befindet, ist der Multiplikator positiv, was darauf hindeutet, dass der Kaufdruck stark genug ist. Wenn der Multiplikator positiv ist, steigt der ADL-Indikator.
Wenn der Schlusskurs niedriger als die Hoch-Tief-Range ist, dann ist der Multiplikator negativ. Das deutet darauf hin, dass der Verkaufsdruck stärker ist als der Kaufdruck. Wenn der Multiplikator negativ ist, fällt der ADL-Indikator.
Warum ist die Akkumulations-/Distributionslinie für Trader nützlich?
Die Trading-Signale des Akkumulations-/Distributionsindikators werden oftmals verwendet, um zu bestätigen, ob sich eine Aktie in einem Trend befindet, ob der Trend stark genug für eine Fortsetzung ist oder um bevorstehende Kursumkehrungen vorherzusagen.
Die Trading-Strategie der Akkumulation/Distribution definiert üblicherweise vier wichtige Trading-Signale, die dabei helfen, den Trend zu erkennen und zu analysieren:
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Bestätigung des bullischen Trends
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Bestätigung des bärischen Trends
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Bullische Divergenz
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Bärische Divergenz
Die Bestätigung des Trends gestaltet sich recht unkompliziert. Sie hilft dabei, die Stärke eines Trends zu erkennen. Wenn die Akkumulations-/Distributionslinie zusammen mit dem Kurs steigt, bestätigt diese den Aufwärtstrend. Wenn die ADL-Linie zusammen mit dem fallenden Kurs fällt, unterstützt sie den Abwärtstrend.
Vergangene Leistungen sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse.
Eine weitere wichtige Funktion des ADL-Indikators ist jedoch die Divergenz. Diese entsteht, wenn die ADL-Linie entgegen der Kursbewegung verläuft, wodurch ein bullisches oder bärisches Signal geboten wird.
Vergangene Leistungen sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse.
Eine bärische Divergenz entsteht, wenn der Kurs des Vermögenswerts höhere Höchstwerte auf dem Chart erreicht, wohingegen der Indikator niedrigere Höchstwerte anzeigt. Im Falle einer bärischen Divergenz tendiert das Wertpapier zu einer schnellen Abwärtsbewegung. Die bullische Divergenz funktioniert auf die gleiche Weise, aber in die entgegengesetzte Richtung.
Die Akkumulations-/Distributionslinie sollte, wie auch viele andere beliebte technische Analysetools, nicht als alleiniger Indikator verwendet werden, da es recht schwierig ist, geringfügige Änderungen im Volumenfluss zu erkennen. Er funktioniert zumeist besser mit anderen effektiven technischen Indikatoren, einschließlich des Geldflussindex (MFI) und des Relative Stärke Index (RSI).