Emotionen im Trading: Ein vollständiger Leitfaden

Das Verständnis, wie Emotionen Ihre Trading-Entscheidung beeinflussen können, gehört zu den wichtigsten Lektionen, die ein Trader lernen kann.

Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Emotionen wie Angst und Gier Ihre Trading-Aktivitäten beeinflussen können und wie Sie diese Emotionen kontrollieren, um fundiertere Entscheidungen an den Märkten zu treffen.

Emotionen im Trading

Wie wirken sich Emotionen auf das Trading aus?

Das Trading kann eine emotionsgeladene Erfahrung sein. Es ist einfach, sich von Gefühlen wie Aufregung, Angst und Gier überwältigen zu lassen – was sich alles negativ auf Ihre Entscheidungsfindung auswirken kann. 

Hier sind einige der Dinge, die ausgelöst werden können, wenn Sie Ihre Trading-Entscheidungen auf der Grundlage von Emotionen anstatt auf einer objektiven Marktanalyse aufbauen.

  • Kognitive Voreingenommenheiten: Ein übertriebenes Selbstvertrauen und eine übermäßige Risikobereitschaft oder umgekehrt ein zu geringes Selbstvertrauen und Zögerlichkeit sind nur einige der kognitiven Voreingenommenheiten, die durch das emotionale Trading ausgelöst werden können.

  • Impulsive Entscheidungsfindung: Dies kann auf einen Mangel an Disziplin und Überblick zurückzuführen sein, wodurch Trader potenziell größeren Verlusten ausgesetzt sind. 

  • Verlustaversion: Dies kann dazu führen, dass sich Trader auf kurzfristige Verluste fixieren und das Trading komplett vermeiden. 

Häufige Emotionen im Trading

Obwohl das emotionale Spektrum jedes Traders einzigartig ist, gibt es 14 Emotionen, die bei den meisten Tradern auftreten. Diese können in Zyklen auftreten, von Aufregung und Euphorie bis Angst und Panik und dann Verzweiflung und Depression.

Wir möchten uns einige der wichtigsten Emotionen im Trading detaillierter ansehen. 

  • Euphorie: Wenn intensive Gefühle der Aufregung durch einen profitablen Trade oder eine Gewinnserie ausgelöst werden, könnte dies Ihre Wahrnehmung in Bezug auf das Potenzial für große Gewinne verzerren. In diesem Zustand könnten Sie sich selbstsicherer fühlen und der übermäßigen Voreingenommenheit zum Opfer fallen, indem Sie ein größeres Risiko eingehen als Sie es normalerweise tun würden.

  • Angst: Beim Trading kann Angst durch unerwartete Marktvolatilität ausgelöst werden. Dies könnte dazu führen, dass Sie Ihre Entscheidungen auf ängstlichen Gedanken statt auf einer fundierten Analyse aufbauen. Dies könnte zu einem panikbedingten Abverkauf führen, bei dem Sie Ihre Positionen frühzeitig schließen oder erst gar keine Positionen eröffnen. 

  • Verzweiflung: Dies kann durch einen signifikanten Verlust oder eine Serie von Verlusten ausgelöst werden. In diesem Zustand könnten Sie sich vermehrt auf Misserfolge fixieren und den Glauben an sich selbst verlieren, anfälliger für die Verlustaversion werden oder das Trading komplett aufgeben.  

Wie man Emotionen im Trading kontrolliert

Es gibt keine universellen Lektionen dafür, wie man Emotionen beim Trading kontrolliert, da jeder Mensch einzigartig ist. Dennoch gibt es Schritte, die Sie ergreifen können, um die negativen Effekte durch Emotionen im Trading auf Ihre Entscheidungen an den Märkten besser zu verstehen und zu mindern.

  • Üben Sie Achtsamkeit: Das Üben von Achtsamkeit kann Ihnen dabei helfen, ein größeres Bewusstsein für Ihre Gedanken und Gefühle zu entwickeln. Dies könnte Sie dazu verleiten, eher auf der Grundlage rationaler Entscheidungen als auf der Grundlage von Emotionen zu traden.

  • Versuchen Sie Tagebuch zu führen: Das Dokumentieren Ihrer Trading-Entscheidungen, Strategien und Emotionszustände könnte Ihnen dabei helfen, Ihre Leistung zu bewerten, Muster zu erkennen und emotionale Voreingenommenheiten in Zukunft zu beheben.

  • Führen Sie positive Selbstgespräche: Das bewusste Ersetzen negativer Gedankenmuster durch konstruktive, bestätigende Aussagen kann Ihnen dabei helfen, Ihr Selbstvertrauen zu stärken, Ihre Ruhe zu bewahren und die Auswirkungen emotionaler Voreingenommenheiten in der Entscheidungsfindung zu minimieren.

  • Legen Sie Pausen ein: Es mag einfach klingen, doch wenn Sie sich selbst daran erinnern, Pausen einzulegen, können Sie einen Schritt zurücktreten, Ihren Fokus neu kalibrieren und eine Perspektive dafür gewinnen, wie sich Ihre Trades im Marktgeschehen entwickeln.

  • Holen Sie sich Unterstützung: Der Austausch von Einblicken, das Besprechen von Strategien und das Teilen von Erfahrungen mit anderen Tradern kann dazu beitragen, Ihre emotionale Widerstandsfähigkeit zu stärken.

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Häufig gestellte Fragen

Warum beeinträchtigen Emotionen Ihr Trading?

Die große Bedeutung von Emotionen im Trading liegt in dem starken Einfluss auf die Fähigkeit von Tradern, fundierte, rationale Entscheidungen treffen zu können. Emotionen könnten das Urteilsvermögen beeinträchtigen, die Wahrnehmung verzerren und zu Voreingenommenheit führen, was letztlich zu suboptimalen Entscheidungen führt. Das Erkennen und Managen von Emotionen ist entscheidend, um eine klare, objektive Perspektive zu bewahren, was für einen langfristigen Erfolg an den Finanzmärkten unerlässlich ist.

Welche Emotionen sind bei Tradern verbreitet?

Trader können eine Reihe von Emotionen beim Trading erleben, einschließlich Euphorie, die zu übermäßigem Selbstvertrauen und übermäßiger Risikobereitschaft führen kann; Angst, die zu einer Fokussierung auf kurzfristige Verluste, panikartigen Verkäufen oder Inaktivität aufgrund von Ungewissheit führen kann; und Verzweiflung, die Trader dazu verleiten kann, sich auf Misserfolge zu fixieren, anfälliger für die Verlustaversion zu werden oder das Trading ganz aufgeben.

Wie kontrolliere ich meine Emotionen beim Trading?

Das Führen eines Trading-Tagebuchs, die Verwendung von Risikomanagement-Tools und das Einlegen von Trading-Pausen können Sie dabei unterstützen, Ihre Emotionen beim Traden effektiv zu kontrollieren und zu steuern.

Was ist der Angst- und Gier-Index?

Der Angst- und Gier-Index ist ein Stimmungsbarometer für Trader, die die emotionalen Einflüsse verstehen möchten, die den Aktienmarkt bewegen. Er funktioniert auf einer Skala von 0 (extreme Angst) bis 100 (extreme Gier), wobei 50 der neutrale Bereich ist. Im Wesentlichen kann er verwendet werden, um die Anlegerstimmung zu messen, indem das risikofreudige oder risikoscheue Verhalten auf dem Aktienmarkt bewertet wird.

Was beeinflusst den Angst- und Gier-Index?

Zu den Faktoren, die den Angst- und Gier-Index für den Aktienmarkt beeinflussen, können Aktienmarkttrends, Wirtschaftsindikatoren, das globale politische Klima und die Marktstimmung gehören.

Wie nutze ich den Angst- und Gier-Index?

Trader können den Angst- und Gier-Index zur Unterstützung bei der Erkennung von Trends, für das Timen von Einstiegs- und Ausstiegspunkten und zur Bewertung der allgemeinen Risikobereitschaft an den Märkten nutzen.

Was ist der Unterschied zwischen dem Angst- und Gier-Index und dem VIX?

Der Angst- und Gier-Index bewertet die allgemeine Marktstimmung, wobei er auf Grundlage des Aktienmarktverhaltens zwischen Angst und Gier wechselt. Im Gegensatz dazu misst der VIX speziell die erwartete Marktvolatilität. Der Angst- und Gier-Index zeigt eine breitere Darstellung der Stimmungslage, wohingegen sich der VIX auf die Volatilitätserwartungen konzentriert.

Was ist der Unterschied zwischen dem Angst- und Gier-Index und dem S&P 500?

Der Angst- und Gier-Index ist ein Stimmungsindikator, der die Anlegeremotionen misst, wohingegen der S&P 500 ein Aktienmarktindex ist, der die Entwicklung von 500 Großunternehmen abbildet, die an den amerikanischen Börsen notiert sind.

Wie wirken sich Angst- und Gier auf Trading-Entscheidungen aus?

Angst kann zu impulsiven Entscheidungen oder Untätigkeit führen, wohingegen Gier zu einer übermäßigen Risikobereitschaft an den Märkten führen kann.

Welche Strategien können helfen, um Angst im Trading zu kontrollieren?

Das Setzen klarer Stopp-Loss-Aufträge*, die Diversifizierung von Investitionen und eine genau definierte Trading-Strategie können dabei unterstützen, übermäßige Ängste beim Trading zu verringern. Es ist jedoch zu erwähnen, dass Angst beim Trading gelegentlich gerechtfertigt ist, da sie als natürliche Reaktion auf die inhärenten Risiken dienen kann, was Sie dazu veranlassen kann, Vorsicht walten lassen und fundierte Entscheidungen zum Schutz Ihres Kapitals zu treffen.

*Nicht alle Stop-Losses sind garantiert.