Die wichtigsten Forex-Währungspaare
Die wichtigsten Währungspaare auf dem Forex-Markt sind die am meisten gehandelten – also die mit dem höchsten Handelsvolumen. Faktoren wie das Angebot und die Nachfrage der zugrunde liegenden Währungen beeinflussen das Handelsvolumen eines Forex-Paares.
Beim Forex-Trading handelt es sich um den größten und liquidesten Finanzmarkt der Welt. Schauen wir uns also die wichtigsten Währungspaare genauer an und wie diese im Vergleich zueinander abschneiden.
Was sind die Hauptwährungspaare auf dem Forex-Markt?
EUR/USD, USD/JPY, GBP/USD und USD/CHF werden traditionell als die wichtigsten Forex-Währungspaare angesehen, die auch als „Forex Majors“ bekannt sind. Gemeinsam machen diese fast die Hälfte des gesamten Forex-Handelsvolumens aus. Moderne Rankings beinhalten oft zusätzliche Paare wie AUD/USD und USD/CAD, da das Handelsvolumen dieser Paare höher sein kann als das von USD/CHF.
Hier sind sechs der stärksten Währungspaare:
- EUR/USD – Euro/US-Dollar
- USD/JPY – US-Dollar/Japanischer Yen
- GBP/USD – Britisches Pfund/US-Dollar
- USD/CHF – US-Dollar/Schweizer Franken
- AUD/USD – Australischer Dollar/US-Dollar
- USD/CAD – US-Dollar/Kanadischer Dollar
Quelle: www.bis.org
Gemeinsam sind diese wichtigen Währungspaare für mehr als 60 % des Handelsvolumens auf dem Forex-Markt verantwortlich. Vielleicht haben Sie schon bemerkt, dass der US-Dollar jedes wichtige Forex-Paar in dieser Währungspaar-Liste zur Hälfte repräsentiert. Das hat seinen Grund – es ist die weltweit am meisten gehandelte Währung.
EUR/USD – Euro/US-Dollar
EUR/USD ist das weltweit meistgehandelte Forex-Paar, das etwa 30 % des Handelsvolumens am Forex-Markt ausmacht.
Die relativ moderne Währungspaarung EUR/USD – der Euro wurde erst 1999 eingeführt – trägt den Spitznamen „Fibre“ in Anspielung auf die Glasfaserkabel, die zur Datenübertragung zwischen den Finanzmärkten in Europa und den USA verwendet werden.
Der Kurs von EUR/USD wird in hohem Maße von den unterschiedlichen Zinssätzen beeinflusst, die von der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank festgelegt werden. Höhere Zinssätze in der EU im Verhältnis zu den USA führen tendenziell zu einer Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar und umgekehrt.
USD/JPY – US-Dollar/Japanischer Yen
Japan hat eine der weltweit größten Volkswirtschaften und gehört zu den engsten Handelspartnern der USA. Dementsprechend ist USD/JPY eines der weltweit meistgehandelten Forex-Paare.
Der Spitzname des Paares, „Ninja“ – eine Hommage an die geheimnisvollen Kämpfer der japanischen Geschichte – spiegelt die teilweise plötzlichen und unvorhersehbaren Kursbewegungen des USD/JPY wider.
Unterschiede in den Zinssätzen zwischen der Federal Reserve und der Bank of Japan (BoJ) beeinflussen die Volatilität des USD/JPY. Die BoJ hat in der Vergangenheit wiederholt interveniert, um den Wert des japanischen Yen zu beeinflussen, was zu erheblichen Kursschwankungen führen kann.
Zum Beispiel fiel der Yen im September 2022 auf den niedrigsten Stand seit 24 Jahren im Vergleich zum US-Dollar. Die BoJ intervenierte durch den Verkauf des Dollars und den Kauf des Yen, um die japanische Währung zu stabilisieren.
GBP/USD – Britisches Pfund/US-Dollar
GBP/USD ist das drittmeistgehandelte Währungspaar aufgrund der langjährigen Handelsbeziehungen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich sowie der Größenordnung der beiden Volkswirtschaften. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels sind die USA gemessen am BIP die weltweit größte Volkswirtschaft und das Vereinigte Königreich befindet sich an sechster Position – New York und London sind zwei der größten Finanzzentren der Welt.
Der im 19. Jahrhundert erstmals verwendete Spitzname „Cable“ für GBP/USD bezieht sich auf die transatlantischen Unterwasserkabel der Telegrafen, die zur Übertragung der Wechselkurse zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich verwendet wurden.
Die Kursbewegungen des Paares reflektieren häufig die vergleichbaren Wirtschaftsleistungen der beiden Länder. Wirtschaftsindikatoren wie Zinsänderungen der Zentralbanken, das BIP, die Handelsbilanz und die Inflationsraten können sich auf den jeweiligen Währungswert auswirken.
USD/CHF – US-Dollar/Schweizer Franken
USD/CHF ist das vierte wichtige Währungspaar. Die Schweiz ist für ihre Wirtschaftsstabilität und ihre bedeutende Rolle auf dem globalen Finanzmarkt bekannt.
Der Schweizer Franken – auch „Swissie“ genannt, wie im Währungspaar EUR/CHF – wird aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit gegen Volatilität und negative globale Trends allgemein als „sicherer Hafen“ angesehen. Doch dieser Ruf wurde bereits auf die Probe gestellt. Im Jahr 2015 hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) zum Beispiel die Bindung des Franken an den Euro aufgehoben, was zu erheblichen Schwankungen auf dem Forex-Markt führte.
Zu den weiteren Einflüssen auf die Kurse des Schweizer Franken gehören Unterschiede in der Geldpolitik und der Wirtschaftsleistung in den USA und der Schweiz. So beeinflussen zum Beispiel die von der Federal Reserve und der Schweizerischen Nationalbank festgelegten Zinssätze die Entwicklung des Währungspaares.
AUD/USD – Australischer Dollar/US-Dollar
AUD/USD wird aus offensichtlichen Gründen auch als „Aussie“ bezeichnet und ist eines der meistgehandelten Währungspaare. Es hat häufig ein größeres Handelsvolumen als zum Beispiel das Währungspaar USD/CHF.
Der Wert des australischen Dollars und des AUD/USD-Paares kann sich abhängig von der Wirtschaftsleistung, der Geldpolitik und dem politischen Umfeld verändern. Australien ist ein wichtiger Rohstoffexporteur, weshalb sein Wirtschaftswachstum größtenteils von der Produktion von Ressourcen wie Öl und Gold abhängt.
Ein Handelsüberschuss – bei dem der Wert der Exporte eines Landes die Kosten der Importe übersteigt – weist auf eine starke Wirtschaftsleistung hin, was zu einem Wertzuwachs des Aussie-Dollars führen kann. Umgekehrt ist ein Handelsdefizit ein negatives Signal, das oftmals zu einem Wertverlust einer Währung führt.
USD/CAD – US-Dollar/Kanadischer Dollar
Kanada und die USA sind enge Handelspartner und ihre Währungen werden in großem Umfang gehandelt, was USD/CAD zu einem der wichtigsten Forex-Währungspaare macht.
USD/CAD ist auch als „Loonie“ bekannt, benannt nach dem Eistaucher-Vogel, der auf einer Seite der kanadischen Ein-Dollar-Münze abgebildet ist.
Wie Australien ist auch Kanada ein wichtiger Exporteur von Rohstoffen wie Öl und Erdgas. Hohe Ölpreise führen gewöhnlich zu einem stärkeren kanadischen Dollar und einem niedrigeren USD/CAD-Kurs, mit dem die Stärke des US-Dollars gegenüber dem kanadischen Dollar gemessen wird.
Niedrigere Rohstoffpreise können hingegen zu einem schwächeren CAD und einem höheren USD/CAD-Kurs führen. Unterschiede in den Zinssätzen und der Handelspolitik können sich ebenfalls auf das Währungspaar auswirken.
Was verursacht Volatilität bei den wichtigsten Währungspaaren?
Die Volatilität der wichtigsten Währungspaare wird durch verschiedene lokale, makroökonomische und geopolitische Faktoren beeinflusst. Hier sind einige Dinge, auf die Sie achten sollten, wenn Sie Währungspaare handeln – diese können den Wert, das Angebot und die Nachfrage der zugrunde liegenden Währungen beeinflussen.
Ökonomische Indikatoren
Wirtschaftsindikatoren wie das BIP, die Handelsbilanz, die Inflation und die Beschäftigungsquote messen die Wirtschaftsleistung eines Landes. Ein Wachstum kann auf einen Anstieg der Währungsstärke hindeuten. Negative Ergebnisse können hingegen die Währung schwächen – wodurch ein Paar steigen oder fallen kann.
Geldpolitik
Die Geldpolitik, wie Zinsänderungen durch die Zentralbank und quantitative Lockerungen oder Straffungen, kann die Marktstimmung und die Währungsstärke beeinflussen. In der Regel führen hohe Zinssätze zu einem Anstieg der Währungskurse und niedrige Zinssätze zu einem Rückgang.
Geopolitische Ereignisse
Geopolitische Ereignisse wie Wahlen, politische Instabilität und Handelsbeziehungen können sich erheblich auf die Volatilität von Forex-Währungspaaren auswirken. Instabilität führt zu einem geringeren Marktvertrauen, was den Wert einer Währung verringern kann. Ein stabiles Umfeld mit gesunden Handelspartnerschaften und einer gesunden Handelspolitik kann den Wert einer Währung erhöhen und sich auf den Wert des Währungspaares auswirken.
Jedes der wichtigsten Währungspaare ist von der Entwicklung der damit verbundenen Volkswirtschaften und der zugrunde liegenden Währungen abhängig. Damit Sie einen Einblick in die Bewegung Ihres gewählten Währungspaares erhalten, sollten Sie als Teil Ihrer breiteren Trading-Strategie die zugehörigen Nachrichten und Analysen im Blick behalten.