Futures vs. Rohstoffe: Ein Leitfaden für Trader

Erfahren Sie mehr über Futures und Rohstoffe, einschließlich der Handelszeiten, Entwicklung und wie Sie Rohstoff-Futures über CFDs auf Capital.com traden können.

  

Futures vs. Rohstoffe: Was ist der Unterschied?

Wenn Sie beim Traden neu sind, können Sie Futures und Rohstoffe leicht verwechseln, doch obwohl sie zusammenhängen, sind sie nicht wirklich vergleichbar.Bei Rohstoffen handelt es sich um die gehandelten Anlagewerte, wie Öl, Weizen oder Gold. Futures sind jedoch Vereinbarungen über das Traden dieser Anlagewerte zu einem späteren Datum auf der Grundlage ihres erwarteten Preises.

Außerdem können Sie Rohstoffe zum Spotpreis traden, also zum aktuellen Marktpreis, wenn Sie auf deren unmittelbare Preisbewegungen spekulieren möchten.

Was sind Rohstoff-Futures?

Rohstoff-Futures sind standardisierte Kontrakte, die für das Traden von Rohstoffen wie Erdgas und Kupfer konzipiert wurden. Mit ihnen können Trader eine Vereinbarung eingehen, eine bestimmte Menge eines Rohstoffs zu einem vorab festgelegten Preis an einem festgelegten Datum in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Diese werden hauptsächlich an Futures-Börsen gehandelt.

Als eine Art von Derivat leiten Futures-Kontrakte ihren Wert von dem zugrunde liegenden rohstoff ab. Dadurch können Trader zur Absicherung gegen Preisrisiken hedgen – eine Strategie, die häufig von Produzenten und Verbrauchern des Rohstoffs eingesetzt wird. Zudem setzen Trader Futures zur Spekulation ein, um von zukünftigen Preisveränderungen zu profitieren, ohne eine physische Lieferung des Rohstoffs entgegennehmen zu müssen.

Rohstoff-Futures können außerdem über CFDs (Differenzkontrakte) über einen Broker für Derivate gehandelt werden. Dadurch wird es Tradern ermöglicht, auf Preisbewegungen zu spekulieren, ohne den eigentlichen Futures-Kontrakt oder den zugrunde liegenden Rohstoff zu besitzen, womit mehr Flexibilität und kleinere Positionsgrößen möglich sind.

Warum Rohstoff-Futures traden?

Trader könnten sich aus verschiedenen Gründen für Rohstoff-Futures statt anderer Arten des Tradings entscheiden:

  • Hohe Liquidität – Märkte für Rohstoffe wie Öl und Gold sind hochliquide, was es Tradern erleichtert, in Positionen einzusteigen oder aus diesen auszusteigen.
  • Hebel-Möglichkeiten – Futures-Kontrakte bieten oft einen beachtlichen Hebel, mit dem Trader ein größeres Markt-Exposure* bei einer relativ geringen Anfangsinvestition aufbauen können. Jedoch sind Hebel riskant, da diese sowohl Gewinne als auch Verluste vergrößern.
  • Spekulation ohne Eigentum – Futures-Kontrakte beziehen ihren Wert von einem zugrunde liegenden Anlagewert und ermöglichen es Tradern, auf Preisbewegungen zu spekulieren. Dabei müssen sie den physischen Rohstoff nicht besitzen, transportieren oder lagern, was je nach Größe und Lageranforderungen teuer sein kann.
  • Hedging: Produzenten, Verbraucher und Trader nutzen Futures, um gegen Preisrisiken zu hedgen. Zum Beispiel könnte ein Landwirt Mais-Futures verkaufen, um sich vor der Ernte einen Preis zu sichern und somit die Auswirkungen von Preisschwankungen am physischen Markt zu verringern.

*Hebel können sowohl das Exposure zu potenziellen Verlusten als auch zu Gewinnen erhöhen

  

Wie sind Rohstoff-Futures entstanden?

Rohstoffe zählen zu den ältesten gehandelten Anlagewerten in der Geschichte der Menschheit. Edelmetalle und landwirtschaftliche Erzeugnisse werden seit Jahrtausenden getauscht, ursprünglich in ihrer physischen Form. Im Laufe der Zeit hat sich der Rohstoffhandel zusammen mit den Finanzmärkten weiterentwickelt und es wurden ausgereiftere Methoden wie Futures-Kontrakte eingeführt.

Die im Jahr 1697 gegründete Dojima-Reisbörse in Japan wurde zur ersten offiziellen Futures-Börse der Welt, als diese im Jahr 1730 vom Tokugawa-Shogunat offiziell zugelassen und sanktioniert wurde. Die Chicago Board of Trade (CBOT) wurde im Jahr 1848 als Spotmarkt für Getreide gegründet. Sie wurde zur ersten großen Futures-Börse in den Vereinigten Staaten, als sie in den 1850er-Jahren standardisierte Futures-Kontrakte für Mais, Weizen und Sojabohnen einführte.

Die ersten Futures-Kontrakte wurden für Agrarrohstoffe als ein Tool für das Risikomanagement entwickelt. Landwirte und Käufer haben diese als Hedge eingesetzt, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern:

  • Für Landwirte – Durch die Sicherung eines garantierten Preises für ihre zukünftigen Ernten schützten sich Landwirte vor einem möglichen Preisrückgang.
  • Für Käufer – Durch die Sicherung von festen Preisen für zukünftige benötigte Rohstoffe schützten sie sich vor möglichen Preissteigerungen.

Durch das Ermöglichen frühzeitiger Vereinbarungen über die Preise halfen Futures-Kontrakte dabei, die Rohstoffmärkte zu stabilisieren. Dies reduzierte die Auswirkung saisonaler Schwankungen und unvorhersehbarer Ereignisse auf die Preise, wovon sowohl die Produzenten als auch die Verbraucher profitierten.

Wie funktionieren Futures-Kontrakte?

Rohstoff-Futures sind standardisierte rechtsgültige Verträge, die ein Trader mit einem Broker abschließt, um eine bestimmte Menge eines Rohstoffs (wie Öl, Gold oder Weizen) zu einem vorab festgelegten Preis an einem bestimmten zukünftigen Datum zu kaufen oder zu verkaufen. Diese Kontrakte werden hauptsächlich an Futures-Börsen wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) gehandelt und von Hedge-Tradern und spekulativen Tradern genutzt.

So funktionieren Rohstoff-Futures traditionell:

  1. Einstieg in den Kontrakt – Zunächst einigt sich ein Trader mit dem Broker auf einen Preis, zu dem er sich zum Kauf oder Verkauf des Rohstoffs in der Zukunft verpflichtet. Dieser wird vor dem Abschluss des Vertrags festgelegt und definiert die Bedingungen für die Lieferung (oder die finanzielle Abwicklung) zu einem zukünftigen Datum, dem sogenannten Verfallsdatum.
  2. Hinterlegen Sie eine Margin – Das Traden von Futures mit Hebel erhöht das Marktexposure und verlangt von Tradern das Hinterlegen einer Margin, die einen kleinen Teil des gesamten Wertes des Kontrakts ausmacht. Diese Margin dient als Sicherheitsleistung zur Deckung potenzieller Verluste.
  3. Gehen Sie long oder short auf – Basierend auf Ihrem Marktausblick können Sie sich dafür entscheiden, long zu gehen (kaufen), wenn Sie einen steigenden Kurs erwarten, oder short zu gehen (verkaufen), wenn Sie einen fallenden Kurs erwarten.
  4. Überwachen Sie die Performance – Futures werden täglich über ein Verfahren namens Mark-to-Market abgewickelt, bei dem Gewinne und Verluste basierend auf den täglichen Kursschwankungen berechnet werden. Ihr Margin-Konto wird dementsprechend angepasst, wobei eine zusätzliche Margin erforderlich sein könnte, sollte sich der Markt gegen Ihre Position bewegen.
  5. Schließung der Position – Für den Ausstieg aus Ihrer Position gehen Sie einen gegenläufigen Trade ein, in der Regel vor dem Verfallsdatum. Der Gewinn oder Verlust wird basierend auf der Differenz zwischen dem Preis beim Eingehen des Kontrakts und dem Preis beim Schließen des Kontrakts berechnet. Somit wird die Notwendigkeit einer physischen Lieferung vermieden.

Zur Bestimmung von Gewinn oder Verlust beim Traden mit Rohstoff-Futures ziehen Sie den ursprünglichen Trade-Preis vom Schlusspreis ab und multiplizieren dann das Ergebnis mit der Kontraktgröße.

  • Mit einer Long-Position würden Trader einen Gewinn verzeichnen, wenn der Schlusspreis über dem ursprünglichen Preis liegt, und einen Verlust, wenn dieser darunter liegt.
  • Mit einer Short-Position würden Trader profitieren, wenn der Schlusspreis unter dem ursprünglichen Preis liegt, und verlieren, wenn dieser darüber liegt.

Der Gesamtgewinn oder -verlust wird bei einem Rohstoff-Futures-Kontrakt durch die Multiplikation der Preisdifferenz mit der Anzahl der Einheiten des Kontrakts berechnet.

  

So traden Sie Rohstoffe mit CFDs

Zusätzlich zum Traden von Rohstoff-Futures direkt an den Börsen können Sie diese auch über CFDs (Differenzkontrakte) bei Brokern wie Capital.com traden, ohne den physischen Anlagewert zu besitzen. Sie können CFDs außerdem zur Spekulation auf die Spotpreise verwenden, wenn Sie aktuelle Preise traden möchten. So funktionieren diese beiden Möglichkeiten:

Das Traden von Rohstoff-Futures mit CFDs

Das Traden von Rohstoff-Futures über CFDs ermöglicht es Ihnen, auf die zukünftigen Preisbewegungen von Futures zu spekulieren, ohne die Verpflichtungen einer physischen Lieferung oder Lagerung. CFDs bieten Hebel, die es Ihnen ermöglichen, mit einem geringeren anfänglichen Kapital größere Positionen zu kontrollieren. Sie können long (von steigenden Preisen profitieren) oder short gehen (von fallenden Preisen profitieren), wobei der Hebel jedoch auch die Risiken vergrößert.

Auf Capital.com können Sie die Plattform nach dem Rohstoff durchsuchen, den Sie traden möchten, und es wird Ihnen eine Liste der relevanten Märkte angezeigt. Die nachfolgende Abbildung veranschaulicht zum Beispiel CFDs, die die Preisbewegungen von bestimmten Rohöl-Futures-Kontrakten abbilden, die im November 2024 bzw. im Dezember 2024 auslaufen.

  • Wenn Sie erwarten, dass der Preis von Rohöl ansteigt, können Sie eine Long-Position eröffnen, indem Sie „Kaufen“ auswählen. Wenn Sie von einem fallenden Preis ausgehen, eröffnen Sie durch den Verkauf des CFD eine Short-Position.
  • Beobachten Sie den Markt: Behalten Sie die Preisbewegungen von Rohöl und wichtige Faktoren im Blick, wie Angebot und Nachfrage, geopolitische Ereignisse und Bestandsmeldungen, die sich auf den Ölmarkt auswirken können.
  • Schließen Sie Ihre Position: Sie können Ihren Trade jederzeit vor dem Ablauf des Kontrakts schließen, indem Sie Ihre Long-Position verkaufen oder Ihre Short-Position zurückkaufen, um Ihren Gewinn oder Verlust zu realisieren.

Das Traden von Rohstoff-Spotpreisen mit CFDs

Sie können Rohstoffe ebenfalls über CFDs traden und auf den aktuellen Marktpreis von Rohstoffen wie Öl oder Gold spekulieren. Im Gegensatz zu Futures werden diese Märkte nicht mit einem bestimmten Datum angezeigt, da es keinen Verfalltermin gibt. Spot-CFDs sind auf kurzfristige Kursbewegungen ausgerichtet und bieten wie Futures-CFDs auch einen Hebel. Hier können Sie ebenfalls sowohl Long- als auch Short-Positionen traden, wobei Sie von der Marktvolatilität profitieren können, ohne den physischen Anlagewert zu besitzen. Jedoch kann der Hebel auch potenzielle Verluste vergrößern, was das Traden mit CFDs riskant macht.

Sie können mehr über das Traden von Rohstoffen mit Capital.com in unserem umfassenden Leitfaden zum Rohstoffhandel erfahren.

  

Häufig gestellte Fragen

Was sind Rohstoff-Futures?

Rohstoff-Futures sind Derivate – Finanzkontrakte, die ihren Wert von einem zugrunde liegenden Anlagewert „ableiten“ – bei denen sich ein Trader mit einem Broker auf den Kauf oder Verkauf einer vorab vereinbarten Menge eines Rohstoffs zu einem bestimmten Preis zu einem bestimmten Datum in der Zukunft einigt.

Wer reguliert Rohstoff-Futures?

Dies variiert je nach Region. Zum Beispiel werden Rohstoff-Futures in den Vereinigten Staaten durch die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) reguliert, die im Jahr 1974 gegründet wurde. Im Vereinigten Königreich unterliegen Rohstoff-Futures dem Zuständigkeitsbereich der Financial Conduct Authority (FCA).

Kann man Rohstoff-Futures über CFDs traden?

Ja, Sie können Rohstoff-Futures über CFDs auf Online-Handelsplattformen wie Capital.com traden. Dies ermöglicht es Ihnen, auf die Preisbewegungen von Rohstoff-Futures zu spekulieren, ohne in die tatsächlichen Futures-Kontrakte einzusteigen. CFDs bieten die Möglichkeit, long oder short zu gehen, Flexibilität und Hebel, die sowohl Verluste als auch Gewinne vergrößern können.

Was ist „Margin“ beim Traden von Rohstoff-Futures?

Die Margin ist die erforderliche Sicherheitsleistung, um eine Position mit Hebel zu eröffnen und beizubehalten. Beim Traden von Rohstoff-Futures mit Hebel ist die anfängliche Margin der Betrag, den Trader vorab hinterlegen müssen, um einen Trade einzugehen. Die Haltemargin ist der Mindestkontostand, der vorhanden sein muss, um die Position offenzuhalten. Wenn ein Konto aufgrund von Marktbewegungen unter dieses Niveau fällt, erhalten Trader einen Margin-Call, um zusätzliches Guthaben einzuzahlen.

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