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Was sind Oszillator-Indikatoren und wie funktionieren sie?
Oszillatoren sind technische Indikatoren, die zwischen zwei Extremen variieren. Der Indikator schwingt innerhalb dieses Bereichs und seine Position liefert Signale, ob ein Wertpapier überkauft oder überverkauft ist, indem angezeigt wird, ob es sich den oberen bzw. unteren Indikator-Bändern nähert.
Oszillatoren können auf Kauf- und Verkaufssignale hinweisen, entweder anhand von Kreuzungen oder Abweichung. Eine Kreuzung ist der Punkt, an dem der Oszillator die oberen und unteren Grenzlinien überschneidet. Man kann mithilfe von Kreuzungen voraussagen, wie ein Asset sich kurzfristig entwickeln wird, und die beste Zeit für Ein- oder Ausstieg erkennen. Eine Divergenz oder Abweichung entsteht, wenn der Preistrend und der Indikator sich in die entgegengesetzten Richtungen bewegen. Dies deutet darauf hin, dass der Preistrend nachlassen könnte.
Was ist der MACD?
Der Indikator für das Zusammen-/Auseinanderlaufen des gleitenden Durchschnitts (Moving Average Convergence Divergence, kurz: MACD) wurde mit dem Ziel entwickelt, das Verhältnis zwischen zwei Gruppen von gleitenden Durchschnitten darzustellen.
Der MACD subtrahiert den längerfristigen EMA von dem kürzerfristigen EMA, um einen Indikator zu erzeugen, der sowohl Trend als auch Dynamik widerspiegelt. Der Indikator besteht aus drei Elementen: einer MACD-Linie, die den Abstand zwischen zwei gleitenden Mittelwerten misst; der Signallinie, die Änderungen in Preisdynamik ermittelt; und dem Histogramm, das den Unterschied zwischen dem MACD und der Signallinie darstellt.
Die MACD-Linie wird üblicherweise wie folgt berechnet: Man subtrahiert den 26-Perioden-EMA von dem 12-Perioden-EMA, welcher auf der Grafik gezeichnet ist. Ein typischer 9-Perioden-EMA der MACD-Linie, auch als die Signallinie bezeichnet, wird dann obendrauf gezeichnet. Dies hilft bei der Ermittlung von Kauf- und Verkaufssignalen. Das Histogramm wird häufig hinter den zwei Linien angezeigt.
Ein plötzlicher Anstieg in dem MACD, wenn der kürzere gleitende Durchschnitt den längerfristigen EMA schnell überschreitet, deutet darauf hin, dass die Aktie überkauft wurde und auf ein normales Niveau wieder zurückkehren könnte. Die Umkehrung hält.
Wer erfand den MACD?
Der MACD-Indikator wurde in den 1970ern von einem professionellen Finanzmanager Gerald Appel erfunden. Appel arbeitete seit mehr als 35 Jahren im Investment-Management-Bereich. Neben seinem beruflichen Erfolg war er an der wissenschaftlichen Studie der Finanzdienstleistungen beteiligt. Er schrieb in Co-Autorschaft über 15 Bücher und veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Artikel. Sein Beitrag war mit dem Bereich der Investment-Strategien verbunden. Er ist ein anerkannter Experte in technischer Analyse.
1986 ergänzte Thomas Aspray, ein Finanzmarkt-Analytiker, den MACD mit einem Histogramm, um die Kreuzungen des MACD und Signallinie – ein Indikator wesentlicher Preisbewegungen des zugrunde liegenden Wertpapiers – vorherzusehen.
Warum ist der MACD nützlich für Trader?
Der MACD-Indikator wird von Tradern so häufig wegen seiner Einfachheit und Zuverlässigkeit (im Vergleich zu anderen Oszillatoren) angewendet. Einer der Gründe für die Beliebtheit des Indikators ist die Tatsache, dass er Signale liefert, die sowohl die Stärke des Trends als auch die Zeit, wann der Trend an Schwung verlieren wird (den Wendepunkt), angeben. Das Wissen über die Stärke der Indikator-Signale sowie die Richtung des Trends ist ein wertvolles Asset für Trader.
Der MACD-Indikator bietet eine genaue Darstellung des Marktgeschehens in Echtzeit. Wenn man es mit anderen technischen Analyse-Tools, wie gleitendem Durchschnitt, vergleicht, können die Signale sich oft verzögern und manchmal ändert sich die Marktstimmung noch bevor ein klares Signal produziert wird.
MACD-Trading: wie man mit dem MACD handeln kann
Es gibt drei Signaltypen, die vom MACD angezeigt werden. Jeder davon kommt in unterschiedlichen Situationen vor, und zwar: (1) die Kreuzung der Signallinie und der MACD-Linie, (2) die Abweichung zwischen dem MACD-Indikator und dem Preis und (3) die Kreuzung der MACD-Linie mit der Nulllinie (Kreuzen der Achse).
Wenn die MACD-Linie unter die Signallinie fällt, ist es ein Zeichen für eine bärische Bewegung, und es könnte ein Verkaufssignal sein. In gleicher Weise, wenn der MACD über die Signallinie steigt, liegt ein bullisches Signal vor, und es könnte auf den richtigen Zeitpunkt für den Kauf hindeuten. Das MACD-Histogramm schwingt über- und unterhalb Null und zeigt das Ausmaß an, in dem die MACD-Linie über oder unter der Signallinie ist, die die Stärke des Trends anzeigt.
Wenn der Aktienpreis vom MACD abweicht, könnte es das Ende des Trends signalisieren. Wenn der Preis neue Hochs erreicht, während der MACD es nicht tut, ist es eine bärische Abweichung, die das baldige Ende des Aufwärtstrends ankündigt. Wenn der Asset-Preis neue Tiefen schlägt, und der MACD nicht, ist es eine bullische Abweichung und ein potentielles Ende des Abwärtstrends.
Kreuzen der Achse ist eines der häufigsten MACD-Signale. Eine bullische Kreuzung der Achse (Erzeugung der Kaufsignale) entsteht, wenn der 12-Perioden-EMA sich über den 26-Perioden-EMA bewegt. Eine bärische Kreuzung der Achse liegt vor, wenn die Umkehrung hält (Erzeugung der Verkaufssignale).