Was versteht man unter einem außerbörslichen (Over-the-Counter, OTC) Markt?
Ein außerbörslicher Markt ist ein Markt ohne festen Standort, anders als beispielsweise die Londoner Börse (LSE), die sich in einem großen Gebäude im Zentrum von London befindet. Der außerbörsliche Markt wird von Händlern kontrolliert, denn sie allein legen die Preise fest, zu denen sie zu kaufen oder verkaufen bereit sind. Handel werden nicht von Angesicht zu Angesicht abgeschlossen, sondern Händler kaufen und verkaufen per Telefon, E-Mail oder sogar über Sofortnachrichtendienste.
Wo haben Sie den Begriff „Außerbörslicher Markt“ schon einmal gehört?
Außerbörsliche Märkte spielten eine entscheidende Rolle in der Finanzkrise der Jahre 2007 und 2008. Die durch Hypotheken gesicherten Wertpapiere, CDOs und CMOs, die in dieser Zeit eine große Bekanntheit erlangten, wurden alle in außerbörslichen Märkten gehandelt. Das Hauptproblem war dabei, dass es unmöglich war, die Preise dieser Anlagen zu ermitteln, da Käufer und Händler sich von den außerbörslichen Märkten abwandten.
Was Sie über den außerbörslichen Handel wissen müssen
Es gibt zwei grundsätzliche Wege, über die Finanzhandel organisiert wird: Börsen und außerbörsliche Märkte. Letztere sind im Wesentlichen bilateral, wobei die Teilnehmer miteinander anstatt über eine Börse handeln. Es gibt keinen physischen Standort, sondern Händler kommunizieren über Telefon, E-Mail und spezielle Handelssysteme.
Anleihen, Währungen und Aktien werden im außerbörslichen Markt gehandelt, da es sich hierbei um Geldmarktinstrumente handelt.
Es gibt zwei Arten des außerbörslichen Handels. Bei einer Art handeln Händler mit anderen Händlern, und diese Händlern handeln mit ihren Kunden. Der Preis, den ein Händler für einen anderen festsetzt, kann sich von dem, den er für seine Kunden festsetzt, stark unterscheiden.
Außerbörsliche Märkte sind weniger organisiert als traditionelle Börsen, was jedoch bedeutet, dass Händler Deals sehr schnell abschließen können.
Investoren im außerbörslichen Markt können handeln, ohne dass der Handel oder der bezahlte Preis an die Öffentlichkeit gelangen. Seit der Finanzkrise von 2007 und 2008 haben Länder jedoch die Regulierungen rund um die außerbörslichen Märkte verschärft und versucht, mehr Investoren dazu zu bewegen, die traditionellen Börsen zu nutzen.
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